Die Austrian Chinese Business Association (ACBA) veranstaltete am 8. September die Eröffnungsfeier ihres Chinazentrums in Wien und diskutierte über die „Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die chinesisch-europäischen Beziehungen“. S.E. Xiaosi Li, der chinesische Botschafter in Österreich, Dr. Brigitte Bierlein, österreichische Bundeskanzlerin a.D., Prof. Dr. Georg Zanger, Rechtsanwalt in Wien und Präsident der Austrian Chinese Business Association, Dr. Christoph Leitl, Präsident der Eurocambres a.D. und Präsident der Wirtschaftskammer Österreich a.D., Dr. Christoph Matznetter, Abgeordneter zum Nationalrat und Vizepräsident der Wirtschaftskammer, Ing. Mag. (FH) Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB Holding AG, Marcus Arige, Präsendent des SWV Wien und Vizepräsident der Wirtschaftskammer Wien und Bernhard Müller, Vorstand der Austrian Chinese Business Association und ehemaliger Bürgermeister von Wiener Neustadt nahmen unter anderem an der Veranstaltung teil.
Prof. Dr. Georg Zanger hielt eine Begrüßungsrede. Er bedankte sich zunächst bei den Gästen für ihre Anwesenheit und erklärte, dass es das Ziel der Austrian Chinese Business Association sei, eine Brücke zwischen China und Österreich zu bauen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit und die politischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern kontinuierlich zu verbessern. Prof. Dr. Zanger wies darauf hin, dass die internationale Gemeinschaft ihre ungerechtfertigten Angriffe auf China einstellen müsse und dass die EU in dieser kritischen Zeit der wirtschaftlichen Schwäche die Gelegenheit ergreifen sollte, ihre Zusammenarbeit mit China zu verstärken. Er betonte auch die Bedeutung der engen Beziehungen zwischen Europa und China und die Tatsache, dass der Handel zwischen Europa und China einen gegenseitigen Vorteil darstellt. Gerade in diesen schwierigen Zeiten kann die chinesisch-europäische Zusammenarbeit eine starke Antwort auf die aktuellen Schwierigkeiten sein.
In der anschließenden Rede dankte Dr. Christoph Leitl Prof. Dr. Zanger für seinen mehr als zehnjährigen Beitrag zur Entwicklung Chinas und Österreichs. Er bekräftigte auch die Ansicht von Prof. Zanger, dass die globale Volkswirtschaft eng miteinander verbunden sein soll und wir Menschen aller Nationalitäten zusammenbringen und die Zusammenarbeit weiter fördern und vernetzen müssen, denn eine gute Zusammenarbeit kann zu einer ansteigenden wirtschaftlichen Entwicklung beitragen. Wir sollten auch die Lehren aus der Geschichte ziehen, daher es ist wichtig, so schnell wie möglich ein solides und sicheres weltweites Wirtschafts- und Handelsnetz aufzubauen.
Seine Exzellenz Xiaosi Li, hielt auf der Konferenz eine wichtige Rede, in der er darauf hinwies, dass die Krise in der Ukraine nicht künstlich zu einer Krise in den europäisch-chinesischen Beziehungen ausgeweitet werden dürfe. Er wies darauf hin, dass sich die chinesisch-europäischen Beziehungen in der gegenwärtigen turbulenten internationalen Lage im Allgemeinen stetig entwickeln werden. Die direkten negativen Auswirkungen der Ukraine-Krise auf die Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und der EU, die auf einer soliden Grundlage stehen und sich in hohem Maße ergänzen, sind begrenzt. Es kann jedoch nicht geleugnet werden, dass es zwischen beiden Seiten Unterschiede in der Sichtweise und Lösung der Krise gibt. Vor allem einzelne europäische Länder sind mit der objektiven und fairen Position der chinesischen Seite unzufrieden, was zu Unsicherheit und Instabilität in den chinesisch-europäischen Wirtschaftsbeziehungen führt und den Druck auf die Unternehmen beider Seiten erhöht. Er rief China und Europa dazu auf, sich nicht aufgrund unterschiedlicher Systeme als Konkurrenten zu betrachten, die Zusammenarbeit nicht aufgrund des aufkommenden Wettbewerbs einzuschränken und sich nicht aufgrund von Differenzen zu konfrontieren, sondern den Dialog zu verstärken, das Verständnis zu verbessern, Gemeinsamkeiten zu finden und auch Differenzen auszubügeln, um so die nachhaltige und gesunde Entwicklung der chinesisch-europäischen Beziehungen zu fördern und Stabilität in die turbulente Weltlage zu bringen.
Auch Dr. Robert Jakob, Vorstand von Metro, und Dr. Christoph Matznetter betonten in ihren Reden die Bedeutung der österreichisch-chinesischen und europäisch-chinesischen Zusammenarbeit, forderten mehr Unabhängigkeit in Europa, sprachen sich gegen einen künstlichen Abbruch der Wirtschaftsbeziehungen aus und hofften, dass die Krise in der Ukraine durch Dialog und Verhandlungen so schnell wie möglich beendet wird.
Zum Schluss wurde die Eröffnung des Chinazentrums durch die chinesische Tradition, Enthüllung des Namens „China Zentrum“, von Prof. Dr. Georg Zanger, Präsident der ACBA und Frau Hongge Zhang, Vizepräsidentin der ACBA, gemeinsam mit S.E. Xiaosi Li und Dr. Christoph Matznetter feierlich verkündet.